Seit zwei Jahren lese ich wieder Romane. Davor habe ich 20 Jahre (!) lang ausschliesslich Sach- und Fachbücher und Biografien gelesen. Literatur, mit der ich mir Wissen aneigne, die mich schlauer macht. Damit ich weiss, wie man Zähne natürlich gesund hält, wie Familienstellen funktioniert, woher wir Menschen wirklich kommen, welche Ernährung die beste ist und, und, und…

Romane – reine Zeitverschwendung
Romane hingegen fand ich eine Zeitverschwendung. Das ist ja alles erfunden! Was hab ich davon, wenn ich mir diese fiktiven Geschichten reinpfeife? Weniger Zeit, wichtige Informationen für die Gesunderhaltung und Entwicklung meiner Familie aus Interviews, Online-Kongressen und Bücher zu erhaschen natürlich!

Was wir mit Sicherheit wissen ist, dass wir nichts wissen
Vor zwei Jahren ist es mir dann wie Schuppen von den Augen gefallen. Jedes Fachbuch – mag es noch so gut recherchiert und mit wissenschaftlichen Studien gepolstert sein – ist schlussendlich nur eins: Die Sicht, Erfahrung und Meinung des Autors. Punkt, fertig! Es ist nicht „die Wahrheit“ oder „die neuste Erkenntnis“. Es ist einfach eine Möglichkeit. Natürlich habe ich nach der Lektüre eines Sach- oder Fachbuches etwas Neues, das ich vielleicht ausprobieren kann oder auf das ich achten kann. Aber schlussendlich sind es schlicht und einfach die Erfahrungen eines anderen und kein Wissen, das ich mir angeeignet habe. Denn, was ich seit zwei Jahren immer wieder erkenne ist, dass wenn ich konsequent weiter hinterfrage, ich keine Ahnung habe (z.B. woher unsere Körperzellen wissen, was sie wann, wie tun müssen, um die Körpertemperatur zu regulieren). Nicht nur ich habe keine Ahnung, was besser oder schlechter, richtig oder falsch ist. Niemand hat schlussendlich eine Ahnung.

Gut, jetzt bin ich abgeschweift… Falls dich das Thema im letzten Abschnitt interessiert, stöbere gerne in der lofe Blog-Bibliothek (zb. https://lofe.ch/richtig-oder-falsch/) oder klicke auf https://www.praesenzmedizin.de/

Gekürt zur besten Romanreihe
Die Inseltöchter umfassen vier Bänder. Sie sind zwischen 2022 und 2025 erschienen und wurden von der britischen Autorin Karen Swan geschrieben. Die Geschichte in den vier Bänder dreht sich um ein Ereignis, das sich 1930 ereignet hat. Es geht um die Übersiedlung der letzten Einwohner von St. Kilda, einer Inselgruppe im Nordatlantik, nach Schottland. In den vier Büchern wird die Zeit vor, während und nach der Evakuierung jeweils einer von vier jungen Frauen der Insel beleuchtet. Was mich so fasziniert hat, ist die Vielschichtigkeit. Einerseits geht es um ein geschichtliches Ereignis. Das ist wiederum mit anderen Ereignissen verknüpft, die zur ähnlichen Zeit passiert sind. Anderseits gibt es eine Menge über das Leben auf St.Kilda sowie der 40er Jahre des letzten Jahrhunderts zu erfahren. Eine der Charakteren ist sehr bewandert in Ornithologie, was der Geschichte Tiefe verleiht. Weiter kommt ein Mord vor, was die Spannung weiter steigen lässt. Und natürlich runden dramatische Liebesgeschichten das Leseerlebnis ab. Ein pures Lesevergnügen. Und das auch noch ganz ohne Druck, nachher Bescheid zu wissen über ein Thema!
Von mir gekürt, zu den besten Romanen, die ich in den letzten Jahren gelesen habe. Hat natürlich nichts zu bedeuten, ist ja nur meine Meinung.😜

Band 1: Der letzte Sommer
Band 2: Der verlorene Liebhaber
Band 3: Die gestohlenen Stunden
Band 4: Das verborgene Herz