Vermutlich kennst du den grossmütterlichen Rat der 100 Bürstenstriche am Tag, oder? Obschon mir das schon länger bekannt ist, war mir bis vor kurzem nicht bewusst, dass es sich dabei in erster Linie um die Kopfhautpflege handelt. Ich ging davon aus, dass es beim Bürsten vor allem um die Haare geht.

Kürzlich war ich, nach dreieinhalb Monaten, wieder beim Natur-Coiffeur. Alles, was sie schnitt, waren die Spitzen einer Strähne vorn. Ansonsten befand sie mein Haar und die Kopfhaut als gesund. Das war eine Première für mich! Ich weiss ja nicht, wie es dir geht, aber mein Haar war bis zu diesem Coiffeur-Besuch immer ausgelaugt mit trockenen Spitzen. Bis vor zwei Jahren liess ich mir die Haare alle paar Monate mit Mèche färben und die Haare schneiden. Mit gesund aussehenden Haaren und tollem Glanz ging ich danach nach Hause. Der Schein trügte jedoch. Die Haare wurden einfach wieder mit Silikon eingehüllt und wirkten dadurch voll und gesund. Nach ein paar Wochen war die Plastikhülle um’s Haar beschädigt und das kaputte Haar wurde sichtbar. Der nächste Coiffeur Termin stand an. Auch die Kopfhaut war oft irritiert oder verschuppt. Aber da das fast alle haben, ist es ja normal (jedoch keinesfalls natürlich!)

Von der Stirn an abwärts war ich vollkommen natürlich unterwegs. Bewusste, naturnahe Ernährung, natürliche Kleidung, wenige natürliche Pflegeprodukte. Alles natürlich – Kopfhaut ausgenommen!

Als die letzten kaputt-gemèchten Haarspitzen vor ein paar Monaten fielen, fing eine neue Ära an für meine (Kopf-)haut:

  • tägliches Kopfhaut-, Gesichts- und Körperbürsten
  • deutlich weniger duschen und Haare waschen
  • Verwenden von Seife und mildem Naturshampoo, sowie selbsthergestellten Haarspülung*
  • Pflegeprodukte sind auf Pflanzenwasser**, wenig hochwertige Öle und etwas festes Deo ohne Zeugs***, reduziert

Gleichzeitig habe ich aufgehört, „Pflegeprodukte“ zu benutzen, die ich nicht essen würde. Das klingt für dich vielleicht merkwürdig. Wenn ich davon ausgehe, dass meine Haut als grösstes Organ alles aufnimmt und in den Kreislauf einbringt, ist es allerdings eine Überlegung wert. Oder nicht?
Auch die sogenannt natürlichen Bio-Shampoos und Conditioner sind inzwischen aus unserem Bad verschwunden. Die Gründe dafür kannst du in Susanne Kehrbusch’s Buch nachlesen.

Seit rund drei Monaten habe ich also zwei Mal täglich ein borstiges Date. Es ist jeweils einige Minuten lang und regeneriert mich spürbar. Meine Haut ist zudem glatt und geschmeidig. Körpercrèmes und -lotionen sind überflüssig.

Angefangen habe ich mit der Kopfhautbürste von Lupenrein. Anders als alle Haar-Bürsten, die ich bisher kannte, hat sie keinen Stil. Sie hat Wildschweinborsten und das Holz, aus dem sie ragen, hat eine geschwungene Form. So hält man die Bürste direkt in der Hand und kommt auf diese Weise an die Kopfhaut ran. Scheinbar gehört die Kopfhaut zu unseren wichtigsten Entsorgungs- und auch Versorgungsstellen. Wenn dem so ist, lohnt sich die Massage zwecks Durchblutungssteigerung schon.

Durch das sehr langsame über-die-Kopfhaut-bürsten, wird diese durchblutet, wodurch sich eine Entspannung, Vitalisierung und die Ent- und Versorgung einstellt. Gerade am Morgen werden so die ausgeschiedenen Abfälle weggebürstet.

Nach der angenehmen Erfahrung mit der Kopfhautbürste, war ich natürlich offen für mehr Gebürst. Et voilà – die Gesichtsbürste mit Kupfer liess nicht lange auf sich warten! Erst habe ich etwas ungläubig mit dem struppigen Bürsteli in der Hand ganz fein über das Gesicht gestrichen. Inzwischen bürste ich mein Gesicht sorgfältig aber mit etwas Druck und es erfrischt wunderbar.

Auch für den Körper bin ich auf die Kupfer-Wildschwein-Bürste umgestiegen. Das morgendliche Bürsten ersetzt die vorher täglich für nötig befundene Dusche.

Fazit nach einigen Monaten Selbstversuch: Bürsten rockt! Nicht nur, aber auch, wegen dem absolut professionellen, leidenschaftlich geführten, einzigartigen Bürstenhalter-Club auf Telegram. Ein Muss für alle, die sich fürs Bürsten interessieren und demnächst Halter(in) werden wollen! Vor kurzem hat mich der Club zur diplomierten Wildschweinborstenkopfhautbürst-Instruktorin gekürt. Melde dich also gerne für praktische Tipps rund um’s Bürsten. 😜

Bürsten macht mir richtig Spass, eröffnet ganz neue Erfahrungswelten und gefällt scheinbar meinem Wunderwerk Körper.

> Ist deine (Kopf-)Haut schuppig, dein Haar fettig, deine Haut unrein? Komm vorbei in der lofe boutique, ich berate dich gerne.

*Haarspülung: 1 Liter Filterwasser, 1 EL Zitronensaft oder Apfelessig, etwas Aloe Vera und ev. 2-3 Tropfen Rosmarinöl.
**Pflanzenwasser von Salute
***Deo ohne Zeugs: nobullshit Deo’s in der lofe boutique erhältlich