Vor etwas mehr als drei Jahren habe ich das erste Mal davon gehört, dass man seine Augenmuskeln trainieren kann. Und dass es möglich sein soll, die Sehkraft ohne Operation wiederherzustellen.

Der Anfang meines augen-krücken-freien Lebens
Wie aufregend! Ich war hoch motiviert und hab das Buch Eselsweisheiten: Der Schlüssel zum Durchblick – oder – wie Sie Ihre Brille loswerden von Mirsakarim Norbekov im Schnelltempo gelesen und die Anleitungen umgesetzt. Der grösste und für mich mutigste Schritt war, meine Brille von einem Tag auf den anderen abzulegen. Zu dem Zeitpunkt war ich seit vielen Jahren kurzsichtig mit -3.5 Dioptrien. Die Brille, oder auch mal Kontaktlinsen, waren von früh bis spät meine ungeliebten Begleiter.

Keine Frage, es kostete mich ziemliche Überwindung, ohne Brille aus dem Haus zu gehen. Allerdings habe ich rasch festgestellt, wie frei mein Geist wird. Es wurde viel ruhiger in meinem «oberen Stübli». Einfach nur, weil ich nicht mehr alles sofort und glasklar sah. Das schier pausenlose urteilen, kommentieren und mir selber Aufträge erteilen, wurde auf einmal viel weniger. Ich merkte, dass es gar nicht so wichtig war, immer alles scharf zu sehen…

Natürlich trug ich zum Autofahren weiterhin die Brille. Im Büro schraubte ich die Auflösung des Bildschirms nach oben. Die kurzen Pausen von der Arbeit, nutzte ich für Augenübungen und -entspannung.

Die Augenübungen und fast noch wichtiger, die Entspannung der Augen, sind aber nur zwei wichtige Faktoren dieses Unterfangen. Dazu kommt die Bereitschaft, die äussere und vor allem auch die innere Haltung zu überdenken und verändern.

Das Erfolgserlebnis: Eine Dioptrie weniger nach einem Monat
Nach einem Monat Augenübungen, Augenentspannung sowie Veränderungen meiner inneren und äusseren Haltung, hatte sich meine Sehkraft um mehr als eine Dioptrie verbessert! Dieses Erlebnis sorgte nicht nur für mehr Weitblick in Bezug auf meine Augen. Es war für mich eine Schlüsselerfahrung. Wir lassen uns so unglaublich einschränken! Und: Wenn es möglich ist, die Sehkraft wieder herzustellen – was alles ist noch möglich?

Ich hatte inzwischen gelernt, dass ich meine Augen fokussieren kann, so wie es mit einer Kamera möglich ist. Das heisst, ich war relativ schnell in der Lage, wichtige Dinge für eine kurze Zeit «scharf zu stellen». Das ist zum Beispiel am Bahnhof für die Zuginformationen sehr hilfreich. Oder um die Zeit auf der Kirchenuhr zu lesen.

Trotz des Erfolges im ersten Monat ohne Brille, liess mein Eifer nach. Das Programm von Norbekov ist zeitintensiv. Täglich eine Stunde für Übungen aufzubringen, empfand ich als eine ziemliche Herausforderung. Die Umstände vor drei Jahren brachten die Wiederherstellung meiner Sehkraft zwischenzeitlich zum Stillstand. Aber die Erfahrung und das Wissen, dass es funktioniert reichten aus. Die Brille setzte ich nicht wieder auf.

Das Thema Sehkraft liess mich nicht mehr los. Nach einigen Wochen Pause bestellte ich mir die Lochbrille. So konnte ich während der Arbeit oder Zuhause meine Augen trainieren und sah gleichzeitig scharf. Zudem fand ich weitere Inputs und Übungen im Buch Vergiss deine Brille von Leo Angart. Er vertritt ebenfalls die Meinung, dass Augenübungen und -entspannung zwar Erfolg bringen, die innere Einstellung und der Energiefluss jedoch mindestens genauso wichtig sind.

Bonus: Gelassenheit
Für mich hatte das Absetzen der Brille eine weitere, sehr günstige Veränderung gebracht: Meine Schmerzgrenze in Bezug auf Schmutz stieg merklich an! Ich hatte jahrelang keine Ruhe am Abend, bis alles aufgeräumt und sauber war. Bis abends spät sah ich immer ganz viel, was unbedingt sofort erledigt werden musste. Zeit zum Entspannen und für mich war da wenig bis gar nicht drin.

Natürlich hatte meine neue Gelassenheit nicht nur damit zu tun, dass ich nicht mehr deutlich sah. Die Wiederherstellung der Sehkraft ist wie bereits erwähnt ein holistischer Prozess. Da kommen ganz verschiedene Hebel in Gang.

Der «weiche Blick» hat mich persönlich entspannter und achtsamer gemacht. Endlich verliess ich mich mehr auf mein Gespür, auf das was sich richtig anfühlt, anstatt  alles einem prüfenden Blick zu unterziehen.

Die Einsicht: Der Weg ist das Ziel
Mit Wladimir Zhadanov’s Methode (3x pro Tag vor den Mahlzeiten 5 Minuten), habe ich mich abermals aufgerafft um meine Sehkraft weiter zu verbessern. Mir gelang es mit all diesen Methoden und Einsichten meine Sehkraft um weitere 1.5 Dioptrien zu verbessern.

Auf der Suche nach dem Puzzle-Teil um die letzte knappe Dioptrie zu packen, haben sich mir in den letzten Monaten wundersame Türen geöffnet. Inzwischen scheint mir das Wiederherstellen der Sehkraft bloss einer der Wegweiser zu meiner Lebensaufgabe zu sein.

Mittlerweile bin ich überzeugt, dass die verbleibende Sehschwäche nichts mit meinen Augen zu tun hat. Das Thema ist ein anderes. Ich spüre, dass ich auf dem richtigen Weg bin. Ich habe unglaublich viel über mich, mein Bewusstsein und das Leben gelernt in den vergangenen drei Jahren. Durch dieses Bewusstsein öffnen sich mir ständig neue Türen um eben meinen Blick holistischer werden zu lassen. Wie zum Beispiel Verspannungen im Nacken- und Rückenbereich mit der Sehkraft, meinen Zähnen und meinen Glaubenssätzen in Verbindung zu bringen…

Eine wahrhaftig spannende Reise, so ohne Augen-Krücken. Ich fühle mich so wohl dabei, nicht alles jederzeit gestochen scharf zu sehen, dass ich mein Ziel – die Adlersaugen – gar nicht mehr so verbissen verfolge. Verbissen sein ist sowieso nicht gut für meinen Kiefer und Nacken. 🙂 Dafür wächst täglich mein Vertrauen, dass alles genauso und dann geschieht, wann es für mich vorgesehen ist.

Über deinen Kommentar zu diesem Thema freue ich mich sehr!

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