Ist dir schon aufgefallen, dass du alles, was du den ganzen Tag lang tust, nur machst, damit du dich wohler fühlst? Dabei ist für die Erfahrung des Wohlfühl-Paradies‘ genau das Gegenteil von Aktivismus die Lösung…

Stell dir vor, du stehst mit geschlossenen Augen da. Vor deinem inneren Augen siehst du Busse und Züge mit verschiedenen Aufschriften. Du stehst an einem zentralen Bahnhof.

Du fühlst dich erschöpft, traurig, enttäuscht, genervt und bist auf der Suche nach Wohlgefühl, nach der Lösung deines Problems. Jetzt liest du die Aufschriften auf den Zügen und Bussen. Auf den Schildern steht: „Trauma-Therapie“, „Entspannungs-Massage“, „Paar-Beratung“, „Wellness-Wochenende“, „Urlaub am Traum-Strand“, „Neurographik-Kurs zur Selbstheilung“, „Keto-Diät-Workshop“, „Finanzielle Freiheit durch Zusatzverdienst“ und viele mehr. Schau mal genau hin (mit deinen inneren Augen). Was liest du alles für Aufschriften, die für dich so klingen, als würden sie dich näher zum Paradies auf Erden bringen?

Du hast einen Bus oder Zug ins Auge gefasst. Vielleicht steht „Tantra-Kurs-zur-Wiederbelebung-deines-Liebesleben“ drauf. Oder auch „Frequenzerhöhung-durch-Bewusstseinserweiterung“. Nimm dein nächstes Ziel, egal ob es sich um Urlaub, einen Kurs oder eine Therapie handelt. Stell dir vor, du trittst näher zum gewünschten Verkehrsmittel hin und erkennst dir bekannte Gesichter hinter den Fenstern. Etwa eine Freundin, Familienmitglieder, dein vertrauter Therapeut, ein Mensch, den du bewunderst. Sie winken dir zu und ermuntern dich, einzusteigen. Der Zielort aller Züge und Busse ist der gleiche. Er wird „Paradies“ oder einfach „Wohlgefühl“ genannt.

Deine Hoffnung steigt, du fühlst dich schon etwas weniger müde oder wütend. Jetzt wird alles besser! Die blosse Vorstellung, dass du dich bald richtig wohl und wie im Paradies fühlen wirst, hellt deine Stimmung auf.

Stelle dir nun vor, wie du in das Fahrzeug einsteigst. Es ist dir einiges bekannt, dein Wohlgefühl steigt wirklich und du steigst nach dem Kurs zufrieden aus dem Bus aus. Nach einigen Stunden, Tagen oder vielleicht sogar Wochen, bist du aber wieder an besagtem „Bahnhof“. Du bist auf der Suche nach der Lösung für ein neues Thema, das sich dir jetzt zeigt. Wieder siehst du eine grosse Anzahl von Reise-Angeboten aller Art. Sie alle versprechen dir, dass du mit ihrem Angebot besser mit deinem Thema umgehen kannst oder es gar aufgelöst werden kann. Wenn auch teilweise mit dem Hinweis, dass die Reise anstrengend sein kann und etwas dauert. Du wägst wieder ab und entscheidest dich vielleicht diesmal für einen Spaziergang mit einer Kräuterkundigen. Du hoffst, dabei ein Kraut zu finden, dass deine sporadisch aufflammenden Herpesbläschen zum Verschwinden bringt.

Und so weiter und so fort.

Stelle dir jetzt nochmals vor, dass du all diese Fahrzeuge siehst, die dir vielversprechende Aktivitäten für mehr Wohlgefühl anbieten. Du stehst jetzt vor all diesen Bussen und Zügen, die dir alle als Destination das Paradies versprechen. Bei einigen steht vielleicht sogar drauf, dass du noch mehrere Male umsteigen musst, bis du dort ankommst. In deinem Kopf rattert es. Du wägst ab, welchen Zug oder Bus du dieses Mal nehmen sollst. Meistens gibt’s mehrere Angebote zur gleichen Zeit. Irgendwann wirst du bestimmt richtig entscheiden und denjenigen wählen, der dich in dein persönliches Paradies bringt!

Gerade als du wieder in einen Zug einsteigen willst, öffnest du die Augen. Du atmest einige Male tief ein und aus und es wird ruhig in dir und um dich. Du stellst fest, dass der Bahnhof mit all seinem Wirrwarr verschwunden ist. Keine Züge, Büsse und Probleme im jetzigen Moment. Frag dich jetzt mal: Welches von diesen Verkehrsmittel brauche ich überhaupt, um einfach nur hier zu sein?

All die Probleme oder Herausforderungen, für die du eine Lösung gesucht hast, sind in diesem Moment gar nicht da. Auch nicht im nächsten. Sie sind ausschliesslich in der Vergangenheit und in der Zukunft zu finden. Mit anderen Worten, wenn du all die Gedanken-Züge und -Busse ziehen lässt, bleibt das übrig, was du bist. Nenn es wie du willst: Das reine Sein, das Wunder, die Liebe, der Frieden, das Licht. Pures Wohlgefühl.

Vermutlich dauert es nicht lange, bis die Gedanken-Züge und -Busse wieder einen unübersichtlichen Bahnhof bilden. Sie alle versprechen, dass du dich nach der Fahrt mit ihnen wohler fühlen wirst. Ein Stück näher beim Paradies. Merkst du was?

Fakt ist: Es ist unmöglich, durch irgendeine Aktivität langfristig Wohlgefühl zu erlangen.

Wenn sich jetzt eine Stimme in deinem Kopf meldet, die in etwas so etwas sagt: „Schön und gut, aber bei mir ist alles etwas komplizierter als das“, dann ruf mich an.

Geht’s um eine verzwickte Situation etwelcher Art, für die du eine Lösung suchst? Wir schauen zusammen hin – am Telefon, auf einem Spaziergang, im lofe Raum. sFr. 40.– / Viertelstunde. Mehr Infos auf https://lofe.ch/