Bald schon, am 21. Juni, erleben wir die diesjährige kürzeste Nacht und den längsten Tag.

Unsere Vorfahren, die Kelten, haben zur Sommersonnenwende die Verbindung des Lichtes mit der Erde gefeiert. Was für eine gute Gelegenheit, die vielerorts düstere Erde aufleuchten zu lassen!

Da es der Kirche nicht gelang, das Fest zu verbieten, wurde der 24. Juni (Johannistag, Geburt Johannes‘ des Täufers) für diese Feier festgelegt. Daher werden die Kräuter, die in dieser Zeit gesammelt werden, auch Johanniskräuter genannt. Sie sollen eine besonders kraftvolle Wirkung haben.

Die Kelten haben Midsommer ebenso lange gefeiert wie die Wintersonnenwende, nämlich zwölf Tage und Nächte lang. In den vergangenen Jahren habe ich die Rauhnächte zwischen den Jahren bewusst gestaltet, um mich auf das neue Jahr vorzubereiten. Jetzt gefällt mir die Idee sehr gut, mich auch in der Mitte des Jahres ganz bewusst auf meine Visionen einzulassen. Ich werde mir Zeit nehmen um Kräuter zu sammeln, ein Feuer zu entfachen, Wünsche und Träume zu notieren. Denn meine Gedanken erschaffen meine Realität. Das habe ich schon viele Male erfahren.

Anders als während den Rauhnächten, möchte ich die Tage der Sommersonnenwende aber auch mit Gleichgesinnten feiern. In lauen Nächten Zukunftsideen teilen, Pläne schmieden, ums Feuer tanzen! Aus meiner Sicht ist das ein wichtiger Beitrag zu mehr Licht, Friede und Liebe auf Erden.

Während den Sonnenwenden stehen die Tore zur Anderswelt, das Reich der Naturwesen, weit offen. Viele Menschen können Feen und Elfen nicht mehr wahrnehmen und denken darum, dass es sie nicht gibt. Interessanterweise leuchten im Juni für wenige Wochen die Glühwürmchen, um sich zu paaren. Für mich wohnt dem Paarungstanz der Glühwürmchen etwas zauberhaftes inne. Vielleicht helfen sie uns mit ihrem Leuchten, uns an die Existenz der Naturwesen zu erinnern ?

Wer mit der Anderswelt nicht viel anfangen kann, findet vielleicht an den Johanniskräutern gefallen. Abgesehen vom Johanniskraut, gibt es einige weitere Pflanzen, die im Brauchtum der Sommersonnenwende erwähnt werden:

Mit dem Beifuss und dem Johanniskraut wurden Kränze und magische Gürtel geflochten. Die Sporen des Bärlapps (Lycopodium clavatum) wurden für die Erzeugung einer Art Feuerwerk verwendet. Der Sporenstaub ist hoch entzündlich und zaubert helle Blitze und Stichflammen in die Luft. Wer Eisenkraut verwendet, soll ekstatische Erlebnisse haben. Der Holunder schützt, bringt Fruchtbarkeit und die Blüten stehen für Güte, Erkenntnis und Weisheit. Zwei meiner Lieblings-Rezepte, um die Kraft der Holunderblüten zu geniessen, findest du hier: Holunderblüten-Gelée und Holunder-Erdbeeren.
Mit dem Licht und der Wärme der Sonnenwendkräuter finden wir wieder in unsere Kräfte. Jeder Mensch auf seine Weise. Als Tee, im Smoothie, mit einem Fussbad, beim Räuchern. Ich wünsche dir eine zauberhafte Sommersonnenwende!

Bärlapp

Ich habe seit einer Weile das Bedürfnis, das kulturelle Erbe unserer Vorfahren zu ergründen. Eine Art und Weise das zu tun ist, die keltischen Jahresfeste ins Bewusstsein zu holen und sie aufleben zu lassen. Was wurde wann und warum gefeiert? Wie fühlt es sich an, was löst es aus? Ich freue mich, von deinen Erfahrungen zu hören oder lesen.

In lofe Blog habe ich bereis zu zwei der grossen, keltischen Feste geschrieben: Wintersonnenwende und Beltane Fest