Wieso ich keine Frauenärztin habe

Ab und zu werde ich nach einer Empfehlung für eine Frauenärztin gefragt. Ich teile gerne meine Einstellung und Erfahrungen zu diesem Thema mit dir.

Zu einer Frauenärztin ging ich zum ersten Mal als Teenager, als das Thema Verhütung aktuell wurde. Ich kam mit der Pille nach Hause und wurde dann jährlich für die Untersuchung und den Nachschub aufgeboten. Das habe ich viele Jahre lang völlig automatisch gemacht. Auch wenn mir die damalige Frauenärztin ausser Magnesium-Tabletten keinen Tipp zur Linderung meiner häufigen Migräne-Attacken hatte. Die Magnesium-Tabletten haben die Migräne weder abgeschwächt noch vertrieben. Irgendwann bin ich dann selber darauf gekommen, dass ich möglicherweise die Pille nicht gut vertrage, respektive die Hormone darin.

Ob das Absetzen der Pille die Migräneanfälle stoppte, kann ich nicht beweisen. Während und nach der Schwangerschaft mit unserem ersten Sohn hatte ich im schlimmsten Fall einmal leichte Kopfschmerzen. Seither sind über 12 Jahre vergangen und eine mildere Variante der Migräne besucht mich nur noch selten. Manchmal, wenn ich alle anderen Warnzeichen übersehen habe, bremst sie mich vorübergehend aus. Dafür bin ich der guten, alten Migräne schon fast dankbar.

Auch mein letzter Besuch bei einer Frauenärztin ist mehr als 12 Jahre her.

Meine damalige, alternativ-medizinische Frauenärztin verliess die Praxis nach deren Verkauf an eine neue Besitzerin innerhalb von zwei Wochen. So wechselte ich in der 20. Woche meiner ersten Schwangerschaft ungeplant von der Frauenärztin zur Hebamme. Im Nachhinein sehe ich es als ein wunderbares Geschenk, das mir zugefallen ist. Auf diese Weise kam ich rechtzeitig zum Geburtshaus und zur Hebamme, die mich während der Geburt und danach umsichtig begleitete. Abgesehen vom Ultraschall, für den ich ins Spital ging, war das für mich der beste Weg.

Einige Wochen nach der Geburt unseres ersten Sohnes, liess ich mir die Kupferspirale setzen. Das fühlte sich für mich aber aus verschiedenen Gründen auch nicht gut an. So war ich einige Wochen später zum letzten Mal bei einer Frauenärztin, um die Spirale wieder zu entfernen.
Kleine Anekdote: Eine Weile später las ich in einer lokalen Zeitung, dass sich diese Frauenärztin zu einem Mann hatte umbauen lassen…

Bei meinen drei weiteren Schwangerschaften habe ich mich rundum wohl und gut aufgehoben gefühlt bei den Hebammen, die mich auch während den Geburten und im Wochenbett begleiteten. Ultraschall war für mich keine Option mehr, nach dem für mich unangenehmen Erlebnis im Spital während der ersten Schwangerschaft. Ich fand es auch gar nicht nötig, das Kind mit Lärm und Strahlung zu stören. Angeleitete Haptonomie, ab und zu das Herzton-Gerät unterstützten die Bindung zu meinem Ungeborenen und stärkte meine Intuition. Während meiner vierten Schwangerschaft hat es mir zudem die Bindungsanalyse angetan. Was für ein Segen, so selbstbestimmt und achtsam durch die Schwangerschaft und die Geburt zu gehen!

Bei der Begleitung und Beratung durch die Hebammen ist mir besonders aufgefallen, dass es ihnen um mein Wohlbefinden und meine Gesundheit geht. In den Arztpraxen hatte ich immer das Gefühl, es wird nach Pathogenem gesucht. Blut-, Urin- und vaginale Untersuche gehörten auch zum Standard, wenn ich gar keine Symptome hatte. Zudem hat mir bei „meinen“ Hebammen die ganzheitliche, vorausschauende Art gefallen.

Die vaginalen Untersuchungen bei den Frauenärztinnen habe ich über mich ergehen lassen, als notwendiges Übel. Inzwischen finde ich sie nur noch übergriffig. Sie sind meiner Meinung nach weder als Vorsorge noch während den Schwangerschaften und Geburten notwendig. Lieber stärke ich mein Körpergefühl und schärfe meine Intuition damit ich selber spüre, wenn etwas nicht stimmt!

Ist das der Fall, wende ich mich bei Wyberthemen am liebsten an eine Hebamme oder eine Kräuterkundige. Manchmal hilft mir die Kinesiologie dabei, den richtigen Weg für mich zu finden. Oder eines der Bücher, wo Körpersignale der Psyche zugeordnet werden. Gerne gebe ich dir persönlich mehr Auskunft zu meinen Wyberthemen-Schubladen, in denen ich bei Bedarf stöbere.

(Jungen) Frauen empfehle ich, eine oder zwei Wyber* zu suchen, zu denen sie eine vertrauensvolle Bindung haben. Oft ist das nicht (nur) die eigene Mutter. Idealerweise lebt sie eine freudevolle Weiblichkeit und ist stolz, diese auch in anderen zu stärken. Sie weiss Rat bei Wyberthemen und weiss die Einzigartigkeit eines jeden Wesens zu schätzen.

Für Wyberthemen findest du vielleicht auch bei diesen wunderbaren Frauen, was du suchst:
ladyplanet.ch
quittenduft.ch
malealin.com
purpurtage.com
Barbara Stemmler
Fabienne Rutishauser
Katharina Kompatscher

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*Wyber (Weiber) = ist der ursprüngliche, wertungsfreie, rechtlich korrekte Ausdruck für das weibliche Geschlecht. Dieser Ausdruck ist in den letzten Jahrzehnten, meiner Meinung nach zu unrecht, der Bedeutungsverschlechterung verfallen.