Ja, die Meere werden noch immer leer gefischt. Und weil’s dort nicht genug zum Fangen gibt, wurden Fisch-Zuchten aufgebaut. Das Leben der Lachse in solchen Zuchten ist vermutlich ziemlich trist. Berichte von überfüllten Basins, Antibiotika, Pestizide und anderen toxischen Substanzen sind seit Jahren Fakten. Zur ethischen Frage, ob wir überhaupt das Recht haben einfach alle Tiere zu töten und zu essen, kommt also der Gesundheitsaspekt dazu. Mit dem Verspeisen von Zuchtfischen (und inzwischen auch von Wildfang) werden die Fischesser offensichtlich mitvergiftet.

Bei uns gibt’s darum seit längerem keine Meerfische und inzwischen auch keine hiesigen Fische mehr auf den Tisch.

Dafür immer wieder mal pflanzlichen Fisch. Zum Beispiel in Form des verblüffend echt wirkenden und schmeckenden Rüebli-Lachs. Oder auch die Visch-Stäbchen finden wir super. Mein Favorit sind die Yolo sticks aus Ackerbohnenmehl. Die Kinder finden die von Vivera sehr fein (die sind aus Weizeneiweiss). Nicht, dass dieser Convenience food gesund wäre. Aber zwischendurch macht’s halt doch Freude. Vor allem wie früher, mit frischem Zitronensaft beträufelt und einigen Tupfer vegane Mayo*!

Auf unserem Brunch-Buffet gehört der Karotten-Lachs inzwischen zum Standard. Das Gemüse aus dem eigenen Garten oder zumindest aus der Region scheint mir eine gute Alternative zum toxischen toten Tier. Auf einer Platte mit Dill und Kapern angerichtet, sieht er dem Fisch zum verwechseln ähnlich. Auch zum Apéro auf Blinis serviert, haben wir schon öfters Lachs-Fans getäuscht – und für die Gemüse-Version begeistert. Gerne teile ich darum mein Rezept mit dir:

Karotten-Lachs Rezept:

2 – 3 eher dicke Karotten (ca. 400g) ungeschält im Dampfkochtopf weich garen

Für die Marinade:
3 EL kaltgepresstes Olivenöl*
1 EL Reisessig*
1 TL Tamari Soyasauce*
2 TL Rauchsalz *
1/2 TL geräuchertes Paprika*
Optional: etwas Dill oder Pfeffer in die Marinade geben oder vor dem Servieren darüber streuen.

Die Haut der Karotten nach dem Garen abziehen oder abschaben. Damit die Karottenstücke die Struktur und Form von Lachs erhalten, können sie ringsum geschnitten werden. Den Strunk dann in dünne Scheiben schneiden. Schichte die Karottenstücke in einen Glasbehälter und träufle auf jede Schicht etwas von der Marinade.
Nach einem Tag in der Marinade (im Kühlschrank) schmeckt der pflanzliche Lachs schon köstlich. Geniesse den Rüebli-Lachs innerhalb von 6 Tagen. Zum Beispiel auf einem Stück frischem Brot mit Meerrettich-Frischcrème*. Oder in einem veganen Sushi. Lass es dir schmecken!

*diese Zutat findest du in der lofe boutique